Gemüsepuffer sind die Rettung, bedarf das Gemüsefach des Kühlschranks einer dringenden Leerung. Kann vorkommen, wenn mangels Antriebskraft Pizza und belegte Brote die gesunde Küche einmal abgelöst haben. Kein Drama, auch das muss erlaubt sein.
Um nun nicht Berge von Puffern zubereiten zu müssen,verarbeitet man schlauerweise weitere anklagende Gemüsesorten zu einer tollen Soße, die man entweder als Basis für einen Nudelauflauf oder eine Spaghettisoße verwenden oder schlicht und ergreifend für kommende Tage, an denen sich die Frage nach einem „was koche ich heute“ stellt, einfrieren kann. Es lebe die Resteküche!
In meinem Fall: Lauch, Karotten und Topinambur mussten weg. Und all dies eignet sich hervorragend für die Gemüsepuffer. Statt Topinambur kann man auch Sellerie verwenden, Kartoffel, Pastinake oder Rote Bete. Einfach mal schauen, was sich an Wurzelgemüse findet. Haferflocken, etwas Mehl und ein Ei sorgen für Bindung, Kräuter der Provence, Salz, Pfeffer und Chili für den Pfiff.
Eine tolle Kombination sind Zwiebel, Knoblauch, Fenchel, Karotte, Kohlrabi, Topinambur (damit war der dann endgültig aufgebraucht) und eine Zucchini. Außerdem Tomatenpassata, etwas mediterranes Gewürzsalz, Kräuter der Provence und aus dem Blumenkasten Rosmarin und Thymian. Ein Schuss Rotwein zum Verfeinern, Salz, Pfeffer und Chili (kann man natürlich weglassen, ich mag es etwas feuriger).
Auch hier einfach nach Geschmack und Gemüsefachzusammenstellen, Hauptsache, das Gemüse wird nicht zu Tode gekocht und hat noch Biss.
Ich brate zunächst Zwiebel, Fenchel und Knoblauch bei kleiner Flamme einige Minuten an, gebe gegen Ende die frischen Kräuterstängel dazu, dann das klein gewürfelte Gemüse außer der Zucchini. Mit etwas Rotwein ablöschen, Tomatenpassata und die Gewürze / getrockneten Kräuter dazu, 10 Minuten köcheln, die Zucchini zufügen und weitere 5 Minuten kochen. Fertig. Lässt sich prima vorbereiten und später oder am nächsten Tag nochmals erwärmen.
Das Basisrezept besteht lediglich aus 1 kg Lauch, 3 EL Mehl, 1 Ei, 1 Bund Frühlingszwiebeln, Salz und Pfeffer. Wer also vergeblich nach Karotten und Topinambur sucht, kann die Puffer auch auf diese eher puristische Art zubereiten. Ich mag diese Variante:
Lauch der Länge nach halbieren und gründlich waschen, in dünne Ringe schneiden und nochmals waschen. Zwischenzeitlich einen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und den Lauch ca. 4 Minuten blanchieren, dann abgießen und gut abtropfen lassen.
Karotten und Topinambur schälen und sehr fein in eine große Schüssel raspeln. Den abgetropften Lauch gut ausdrücken (man kann ein Geschirrtuch dafür verwenden) und zu den Raspeln geben. Wichtig ist, dass nur noch sehr wenig Wasser verbleibt, sonst wird die Puffer-Masse zu nass.
Zum Gemüse kommen jetzt alle übrigen Zutaten. Gut verkneten und einige Minuten ruhen lassen. Die Haferflocken quellen dann etwas aus und der Teig bekommt eine bessere Bindung.
Nun können die Puffer / Bratlinge / Patties geformt und in der Pfanne mit ausreichend Öl ausgebacken werden.
Dazu schmeckt saure Sahne, Sourcream, Frühlingsquark oder eine würzige Tomaten- bzw. Gemüsesoße.
Guten Appetit!